Logopädie für Kinder und Jugendliche

Kinder und Jugendliche können Schwierigkeiten in unterschiedlichen linguistischen
Bereichen aufweisen. So unterstützen wir sie beim Sprachbeginn (Late Talker), bei dem Erlernen von Lauten, dem Aufbau eines differenzierten Wortschatzes oder bei Problemen mit grammatikalischen Strukturen. Manchmal besteht ein guter Wortschatz und die grammatikalischen Regeln werden beherrscht, jedoch gelingt es dem Kind nicht, diese Fähigkeiten in eine sinnvolle Kommunikation umzuwandeln.

Hier sehen Sie unsere Behandlungsfelder bei Kindern und Jugendlichen:

Logopädie in Aachen

Late Talker

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SES

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Wortschatz

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Grammatik

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Artikulation

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Phonologie

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MFT

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LRS

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Zusätzlich bieten wir in unserer Praxis logopädische Leistungen aller oben genannter Störungsbilder für muttersprachlich russische Patienten an.

Late Talker:

Kinder, die einen späten Sprachbeginn aufweisen, werden als Late Talker bezeichnet. Die Diagnose erfolgt mit 2 Jahren, wenn Kinder aktiv weniger als 50 Wörter sprechen und keine Zweiwortäußerungen produzieren. Voraussetzung für die Diagnose ist, dass das Kind in allen anderen Entwicklungsbereichen (Motorik, Kognition usw.) altersgerecht entwickelt ist. Wichtig für die Stellung der Diagnose ist, dass eine Hörstörung ausgeschlossen werden kann. Auch Mehrsprachigkeit ist keine Voraussetzung für eine verzögerte Sprachentwicklung.

Eine direkte logopädische Behandlung am Kind ist mit 2 Jahren noch nicht sinnvoll, da sich 33% der Late Talker zu Late Bloomern entwickeln können. Late Bloomer sind Kinder, die ihren Sprachrückstand zwischen dem 2. und 3. Lebensjahr aufholen. Die weiteren 67% entwickeln jedoch eine Sprachentwicklungsverzögerung (SEV) oder eine Sprachentwicklungsstörung (SES). Um den 2. Geburtstag ist jedoch eine logopädische Diagnosestellung und Elternberatung sinnvoll. In diesem Alter können die Eltern ihre Kinder mit den richtigen Kommunikationsstrategien auf einen guten Weg bringen. Falls sich im Verlauf des 3. Lebensjahres keine Verbesserung zeigt, kann eine direkte logopädische Therapie begonnen werden.

Sprachentwicklungs
-störung (SES):

Die SES ist eine Störung der Sprache, die im Kindesalter auftritt und bis ins Jugend- und Erwachsenenalter bestehen bleiben kann. Dabei fallen Defizite im Sprachverständnis, im Lauterwerb, im Wortschatz, in der Grammatik und in der Textarbeit auf. Bei der SES handelt es sich um eine angeborene Abweichung der Sprachentwicklung. 7-8% aller Kinder im Vorschulalter sind von einer SES betroffen und circa 35% davon sind Late Talker gewesen.

Im Lauterwerb machen sich die Defizite durch Lautauslassungen, Lautersetzungen oder der Auslassung unbetonter Silben bemerkbar. Der aktive Wortschatz ist gering und es zeigen sich Wortfindungsprobleme sowie die häufige Verwendung von Vielzweckwörtern (z. B. Dings, machen). Es werden grammatikalische Fehler gemacht wie die falsche Verwendung der Verbstellung, von Funktionswörtern oder der Pluralmarkierung.

Wortschatzdefizite:

Ein Wortschatzdefizit kommt meistens im Rahmen einer SES vor und zeichnet sich durch einen geringen, nicht altersentsprechenden Wortschatz aus. Sowohl im Sprachverständnis als auch bei der Sprachproduktion fallen Probleme auf. Die Kinder haben einen geringen passiven Wortschatz und können komplexeren Unterhaltungen nicht ausreichend folgen. Der aktive Wortschatz ist gekennzeichnet durch einfache, häufig vorkommende Wörter. Außerdem fällt es den Kindern schwer, neue Wörter zu lernen und sie benötigen eine Vielzahl an Wiederholungen, um sich diese einzuprägen. Bei mehrsprachigen Kindern sind die Wortschatzdefizite in allen Sprachen vorhanden.

Dysgrammatismus:

Auch Dysgrammatismus ist meistens Teil einer SES und kommt häufig in Kombination mit einem Wortschatzdefizit vor. Der Dysgrammatismus äußert sich bei Kindern durch morphologisch und syntaktisch fehlerhafte Sätzen. Die Kinder können nicht erkennen, an welche Stelle das Verb im Satz gehört oder inwieweit man Wörter an grammatikalische Fälle (Dativ, Akkusativ usw.) oder Artikel anpassen muss. Wörter oder Sätze werden ausgelassen oder unvollständig verwendet (Bsp.: “wir fahren mit der Fahrrad”, “die Igel”).

Artikulationsstörung:

Unter einer Artikulationsstörung versteht man die Fehlbildung von Lauten durch die inkorrekte Stellung der Zunge und/oder der Lippen. Dies kann zum Beispiel durch eine hypotone (schwache) mundmotorische Muskulatur verursacht werden, die u. A. durch einen langen Schnullergebrauch (über 24 Monate) entstanden ist. Das bekannteste Beispiel einer Artikulationsstörung ist der Sigmatismus interdentalis (auch “Lispeln” genannt). Oftmals sind Artikulationsstörungen und myofunktionelle Störungen miteinander verknüpft.

Phonologische Störung:

Bei einer phonologischen Störung kommt es zu Lautauslassungen (z.B. “Apfe” statt “Apfel”) oder Lautersetzungen ( “Kasche” statt “Tasche”). Die Kinder können die Laute dabei motorisch korrekt bilden, jedoch nicht sinnvoll nachsprechen oder in einem Wort verwenden. Sie können sich auch nicht korrigieren, da der Laut im Sprachsystem falsch abgespeichert wurde und erst einmal umprogrammiert werden muss, um korrekt produziert zu werden.

Myofunktionelle Störung und Viszerales Schluckmuster:

Bei einer myofunktionellen Störung handelt es sich um eine motorische und/oder sensorische Auffälligkeit der Muskelfunktionen im Mund-Gesichts-Bereich. Darunter fallen die offene Mundhaltung sowie die pathologische Zungenruhelage (Zungenspitze im Ruhezustand, nicht am Gaumen). Daraus können Störungen des Kauens, Schluckens und Sprechens entstehen. Habits wie Daumenlutschen, langer Schnullergebrauch, Kauen von Fingernägeln, Ablecken der Lippen sowie die Meidung kauintensiver Nahrung können das Ungleichgewicht der orofazialen Muskulatur verstärken. Eines der häufigsten Folgen ist die Entstehung eines viszeralen Schluckmusters. Dabei wird beim Schluckvorgang die Zunge nicht an den Gaumen angesaugt, sondern vorne oder seitlich gegen die Zähne gedrückt. Die Folgen sind Zahn- und Kieferfehlstellungen.

Lese-Rechtschreibstörung:

Bei der sogenannten Leserechtschreibschwäche (LRS) handelt es sich um eine
Teilleistungsstörung des Lesens und Schreibens. Sie ist nicht auf mangelnden Unterricht, eine Intelligenzminderung, Sehstörung oder Ähnliches zurückzuführen. Die Begriffe “Legasthenie” oder “Dyslexie” werden in diesem Kontext häufig verwendet. Bei der LRS ist es essentiell, diese rechtzeitig im Kindesalter festzustellen und eine gezielte Förderung anzustreben, um schulische, berufliche und private Nachteile zu umgehen. Die Ursachen für eine LRS sind noch nicht vollständig geklärt, können aber bisher auf genetische und neurobiologische Komponenten zurückgeführt werden.

Auffälligkeiten beim Lesen sind: viele Fehler beim Wortlesen, Schwierigkeiten beim Erlernen von Buchstaben, Probleme beim Zusammenziehen von Lauten zu Silben und Wörtern, automatisches Lesen bleibt langsam und fehlerhaft, geringe Lesegeschwindigkeit, Schwierigkeiten beim Leseverständnis.

Auffälligkeiten beim Schreiben sind: Schwierigkeiten beim Einprägen der
Laut-Buchstaben-Beziehung, Probleme beim Heraushören einzelner Laute aus Wörtern, nicht-lautgetreue Schreibweise, häufige Fehler und unterschiedliche Schreibweise von Wörtern, das Einprägen der korrekten Schreibweise gelingt nicht.

Haben Sie noch Fragen?

Sie können uns auch gerne schriftlich über die E-Mail Adresse
info@logopediya-aachen.de oder das aufgeführte Kontaktformular kontaktieren.